Das Verfahren der Kryokonservierung
Kryokonservierung ist eine Maßnahme, Kinder durch des Mannes eigenen Sperma
oder des Spermas eines anonymen Spenders zu zeugen. Demnach wird "maritogener"
Sperma (vom eigenen Partner) oder "donogener" Sperma (von anonymen
Spendern) in strohalmartige Kryoröhrchen gefüllt und eingefroren, wonach die
Insemination bei - 150°C gelagert wird. Das Ejakulat wird mit
membranschützendem Medium (Kryoprotektivum) versehen und
z.B. in der Atmosphäre des verflüssigten Stickstoffs aufbewahrt. Um den
Einfrierprozess zu steuern wird ein computergeschütztes Temperaturprogramm
eingestellt. Während des Einfrierens des Spermas ruhen alle biologischen
Vorgänge wobei sie mit dem Auftauen wieder aktiviert werden. Bei diesem
Verfahren muss jedoch ein Vertrag bei der Kryobank über Präparation, das Einfrieren und über das Lagern des Spermas abgeschlossen werden.
Seit zwei Jahrhunderten weiß man, dass menschliche Spermien die
Kryokonservierung überleben und vor 50 Jahren kam das erste Baby, welches
anhand dieses Verfahrens gezeugt wurde, zur Welt.
Verwendungszweck der Kryokonservierung
Die Kryokonservierung gilt als die Lösung vieler Schwierigkeiten, in Sachen
Kinderwünsche in einer Familie. Sie wird zum einen benutzt, um Männern mit
bedrohter Zeugungsfähigkeit die Chance einer späteren Vaterschaft zu
ermöglichen, oder zum anderen um eine reproduktionsmedizinische Therapie mit einer Behandlung von Sperma eines
Spenders durchzuführen, falls ein unerfüllter Kinderwunsch bestehen sollte.
Dies wird z.B. in der Praxis für Gynäkologie & Geburtshilfen in Berlin -
Prenzlauer Berg durchgeführt.
Im Deutschen Institut für Zell- und Gewebeersatz
wird seit 1997 das Sperma von Tumorpatienten eingefroren und gelagert, bevor sie
durch eine Chemo- oder Strahlentherapie behandelt werden. Dies ist jedoch sehr spontan und für den
Patienten ist es die Entscheidung für sein "Leben danach". Allerdings
ist es für die meisten Patienten sehr schwer an das "Leben danach" zu
denken, wenn sie vor solch einer Behandlung stehen. Die Kryokonservierung wird
auch öfters vor einer Sterilisation eines Familienvaters angewandt, denn falls
im späteren Leben des Mannes doch ein Kinderwunsch entstehen sollte, kann man seinen kryokonservierten Sperma auftauen
lassen und einer Vaterschaft steht nichts mehr im Wege. Außerdem kann bei der
Feststellung einer bösartigen Erkrankung (Leukämie, Hodentumoren etc.) sogar während der Behandlung (Operation, Chemotherapie,
Bestrahlung etc.) ein Spermiendepot entnommen und eingefroren werden.
Die
Kryokonservierung wird auch bei Männern verwendet, die meist unfallbedingt an
einer Querschnittslähmung leiden, denn bei der Zerstörung der
Ejakulationszentren kann es zu einem völligen Verlust der Erektion kommen.
Selbst bei Unfruchtbarkeit des Mannes gibt es anhand der Kryokonservierung die
Möglichkeit den bestehenden Kinderwunsch zu erfüllen. Denn in solch einem Fall
werden Samenzellen operativ aus dem Nebenhoden oder dem Hodengewebe isoliert und
kryokonserviert DIZG (Deutsches Institut für Zell-&Gewebeersatz).
Für weitere Fragen stehe wir Ihnen ebenfalls gerne zur Verfügung auch unter: renate.zangs@t-online.de