Prädikat „Ausgewählter Ort 2011“ Projektmarke „365 Orte im Land der Ideen."
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Sinnesräume für Kinder - ein Projekt des Biologie-Leistungskurses 12 der Bischöflichen Maria-Montessori-Gesamtschule Krefeld
Einleitung zum Projekt Kinder sind uns Erwachsenen anvertraut. Unsere Aufgabe ist es, sie zu begleiten, ihnen Halt und Orientierung zu geben, damit sie ihre Begabungen, Talente und Fähigkeiten aus sich selbst heraus entwickeln können. So wächst in ihnen ein positives, stabiles Selbstwertgefühl heran. Selbstbewusste Kinder kennen ihren Wert, ohne rücksichtslos zu sein. Sie finden ihren Platz in der Gemeinschaft und lernen, verantwortlich zu handeln. Sie können echt, ganz sie selbst sein. Zentral dabei sind Sinneserfahrungen. Wer mit seinen Sinnen lebt, bejaht das Leben und die Schöpfung. Geht bewusst, verantwortungs-bewusst mit der Fülle des Lebens um. Wer mit seinen Sinnen lebt, misst seinem Leben einen Wert bei. Kann sein Leben als wert-voll betrachten und sich selber treu bleiben. Sinne und Werte haben die Chance, Einheit zu werden. Wer bewusst mit seinen Sinnen lebt, ist nicht ohne weiteres verführbar- und springt nicht auf jeden Zug. Daher müssen die Sinne der Kinder immer wieder geschult werden, zum Beispiel in Sinnesräumen. Schülerinnen und Schüler des Biologie-Leistungskurses 12 der Bischöflichen Maria-Montessori-Gesamtschule in Krefeld arbeiteten sich in diese Thematik ein und entwarfen Räume für eine intensive Sinnesschulung. Präsentiert werden sollen sie an einem Ort, der von vielen Kindern aufgesucht wird: im Museum Schloss Moyland. Durch besondere Hör-, Seh-, Fühl- und Riecherfahrungen sollen die Kinder ihre Sinne schulen. Die Sinnesräume wurden so konzipiert, dass die Kinder so lange dort verweilen bis sie gesättigt sind. Eingerichtet werden sollen die Sinnesräume in der Woche vom 30. Mai bis zum 4. Juni. Zum Kräuterfest am 12. Juni sollen sie eröffnet werden können.
Vorstellung der Sinnesräume I. Der Hörraum konzipiert v on Sarah Kasajanow, Silvia Kisters, Lea Lehmann, Leonie Stegers und Lisa WeberDer Hörraum dient der Schulung des Hörsinns. Am Rand des Raumes befinden sich Sitzkissen, in denen man gemütlich Platz nehmen kann. Von Oben wird er mit Tüchern abgehängt. So entsteht der Eindruck einer Höhle. Das Kind fühlt sich geborgen – wie etwa am Anfang seines Lebens im Mutterleib. Zentral steht ein Brunnen, der zur Konzentration führt. Sein Wasserplätschern beruhigt. Neben diesem Laut der unbelebten Natur gibt es im Hintergrund Vogelgezwitscher und andere Naturgeräusche. Sie sollen aus Lautsprechern kommen, die sich in allen vier Ecken unter der Decke befinden.
Materialkosten:
Tücher ca.35 m je Meter 2 Euro (zur Abdunklung
des Raumes und als Türersatz, wie auch als Sitzbezüge, eventuell auch
Kissenbezüge)
Zimmerbrunnen mit 2 Alternativen
1. Halbedelstein 60-80 Euro
Schale 20 Euro
Pumpe mit Lampe 20 Euro
2. Steine aus Steinbruch 10 Euro
Schale 20
Euro
Pumpe mit Lampe 20 Euro
Kissen 60 Euro
oder Schaumstoff beispielsweise aus alter
Schaumstoffmatratze
gebrauchte Boxen und Anlage (besorgt Leonie oder
Herr Tyssen )
Bretter zum Bauen von Bänken und
Sitzgelegenheiten (werden gestellt)
Anhöhe für Brunnen (siehe Steine aus Steinbruch)
Bei dem Boden sind wir uns noch nicht ganz
schlüssig, was wir verwenden sollen. Momentan tendieren wir Richtung
Kunstrasen, den wir über Daniel besorgen könnten. Alternativen wären Späne
oder Rindenmulch.
Akustik: Wir bekommen CDs mit Naturgeräuschen
von Leonie
So weit ist alles geplant und wir starten mit
der Materialbesorgung.
II. Der Duftraum konzipiert v on Marvin Schremmer, Christopher Skrzeba, Simon Ernst und Daniel PackeniusDer Duftraum dient der Schulung des Riechsinns.
In den vier Ecken möchten wir Hochbeete installieren. Allerdings ist es so vorgesehen, recht intensiv duftende Pflanzen in je einen Kübel zu pflanzen und in einer Höhe von etwa 1 Meter aufzustellen. Dies klingt zunächst tief, sollte aber auch für die Kinder gut erreichbar sein. Das nötige Gestell für diese Höhe wollen wir vor Ort bauen bzw. bauen lassen. Da es nach dem Einholen mehrerer Expertenmeinungen nahezu unmöglich ist, die Pflanzen dauerhaft lebendig zu halten, wenn sie sich in einem abgedunkelten Raum befinden, sollen die Kübel nicht dauerhaft befestigt sein, sondern sich die meiste Zeit im Freien bzw. in geeigneter Umgebung befinden. Zu Vorführungszwecken werden sie dann selbstverständlich an ihre vorgesehene Stelle im Duftraum gebracht. Die vier Pflanzen eignen sich relativ gut weil sie alle ziemlich stark, aber unterschiedlich riechen also so dass wir dann auch in jeder Ecke einen andern Geruch haben. Vier Trennvorhänge lassen den Düften ihren eigenen Raum.Für gedämpftes Licht und damit eine ruhige und erholsame Atmosphäre soll eine ca. 130 cm lange Schwarzlichtröhre sorgen. Diese ist per Stecker mit dem Stromnetz verbunden, wir hoffen für die Befestigung an der Decke mit dem Personal vor Ort eine gute Lösung finden zu können. Des Weitern haben wir vor, zu den Düften im Raum passende Bonbons, Dragées etc. zu „servieren". Die Besucher können sich einen Eindruck davon machen, ob das natürliche Aroma erhalten oder verändert wurde. Als weiteren Zusatz wollen wir verschiedene Kräuter- und Blumendüfte aufstellen, die sich in PET-Flaschen befinden. Um ein Vermischen mit anderen Düften zu vermeiden, sind diese zugeschraubt und können bei Bedarf dann kurz aufgedreht werden. Im Hintergrund soll Vogelgesang einheimischer Vögel erklingen. Die CD dafür ist bereits vorhanden und daher fallen keine Kosten an. Wir halten es für unvorteilhaft, eigens für die Vorführung einen neuen CD-Player anzuschaffen. Simon erwähnte bereits in anderem Zusammenhang, dass er einen geeigneten CD-Player habe. Als Sitzmöglichkeiten wollen wir gerne ca. 6-8 Stühle zum Beispiel aus der Schlosskantine ausleihen, da wir auch hier gut Kosten einsparen können. Um einen möglichst natürlich aussehenden Untergrund zu schaffen, wollen wir Kunstrasen auslegen. Es ist möglich über meinen (Daniels) Trainer ggf. eine bedeutsame Ermäßigung zu bekommen. Wir gehen davon aus, dass das Material für die Podeste (Blumenpaletten, Duftproben) und Trennvorhänge (z.B. schwarzes Tuch) vor Ort vorhanden ist. Einzig die Sitzgelegenheiten werden noch diskutiert. Anfallende Kosten: Schwarzlichtröhre: ≤ 25 € Bonbons: 15 € Pflanzen: Lavendel: €1,75-2,70 /Stück → 27 € Pro Quadratmeter bräuchte man 5-10 Pflanzen, je nach Größe. Wir gehen von den höchst anzunehmenden Kosten aus! Eine deutliche Senkung der Kosten sollte sich in der Praxis als möglich erweisen, um eine akzeptable Lösung zu finden. Plastikpaletten: kostenlos (ein Gartencenter würde sie uns schenken.) Duftfläschchen: € 2,80 → 11,20 € insgesamt 4 Fläschchen) Kunstrasen: 10 €/qm → bei 12 qm also 120 € Bei einer optimalen Ermäßigung könnten diese Kosten bis auf 48 € runtergeschraubt werden. Auch hier planen wir sicherheitshalber mit den höchstanzunehmenden Kosten. geplante Gesamtkosten: 266,70 Euro
III: Der Tastraum konzipiert von Agathe Kozok und Laura Schüler Stellwänden mit Tapeten werden mit den unterschiedlichsten Materialien bestückt. Der Raum ist abgedunkelt. Dies ermöglich sehr differenzierte und tiefgehende Tasterfahrungen: - Felle - Holz - Baumrinde - Seide - Baumwolle - Nicki - Frottee - Leinen - Metall ( Wellblech, Alufolie) - Leder - Schmirgelpapier - Stein - Watte - Türdurchgangsketten - Bürste / Borsten - Plastik (verschiedene Perforierungen) - Gummi - Schwämme - Korb. Des Weiteren wird Draußen ein Fußpfad angelegt. Die Kinder erhalten Schlafbrillen, um den Sehsinn auszuschalten. Orientieren können sie sich an einem Geländer. Die Schuhe werden aus hygienischen Gründen anbehalten. Materialien für den Fußpfad: - Kies - Laub - Sand - Matratze (müsste in den Boden gesetzt werden, damit niemand drüber stolpert) - Tannennadeln - Humus - Paketfüller - Stroh - Heu - Streu - Asphaltnoppen' (wie an Ampelübergängen) - Daunendecke - Gras. Im Sinnesraum wäre es sinnvoll leise Entspannungsmusik laufen zu lassen. Der Raum sollte möglichst dunkel gehalten werden.
IV: Der Licht- Sinnesraum konzipiert von Andrea Gerke, Meike Grubert und Katharina Janhsen In diesem Raum wird der Sehsinn geschult. Nebenbei fördert dieser Raum die Entspannung. Materialien, die in diesem Raum benötigt werden: à weiße Stoffbanner für die Decke und die Wände à 6- 8 große Sitzsäcke à 3 abgerundete Holzplatten für drei Ecken des Licht- Sinnesraumes, die für abgerundete Ecken sorgen à eine Lichtkugel ca. 40 cm à ein Motor für die Lichtkugel, damit sie sich dreht à ein Lichtspot mit Farbrad à Lichtkegel/Kugel für die Mitte des Raumes à brauner oder beiger Teppich à ein CD-Player für Entspannungsmusik
Wie der Raum aufgebaut ist: Zunächst gibt es in diesem Raum drei abgerundete Ecken, die dafür sorgen, dass der Raum gemütlich aussieht und man sich von Anfang an wohl fühlt. Die Decke und die Wände werden mit weißen Stofftüchern abgehangen. Die Stoffe sind für eine gute Akustik. Weiß schluckt am wenigsten Farben und reflektiert, daher müssen die Stoffe weiß sein. Am Rand des Raumes verteilt sollen die Sitzsäcke stehen. Sie sind gemütlich und erlauben ein angenehmes Verharren in dem Raum. Die Sitzsäcke sollen so ausgerichtet sein, dass die Besucher ihre Blicke auf die Mitte gerichtet haben. In der Mitte wird sich ein Lichtkegel oder Kugel befinden. Auf sie kann der einzelne Besucher seine Blicke fixieren, um sich zu entspannen. Dieser Kegel oder diese Kugel sollten nach Möglichkeiten in allen Spektralfarben langsam abwechselnd aufleuchten, damit die Besucher die unterschiedliche Wirkung der verschiedenen Farben mit seinem ganzen Körper erleben kann. Die Lichtkugel wird sich langsam mit Hilfe des Motors drehen und durch Bestrahlung des Lichtspots verschiedene Farben im Raum verteilen. Dies soll ebenfalls zur Entspannung führen. Ein brauner oder beiger Teppich soll die Gemütlichkeit in dem Raum unterstützen, außerdem dient er auch noch zur Verbesserung der Akustik. Die Entspannungs-CD kann auch dazu beitragen, dass die Geräusche der Motoren der Lichtkugel übertönt werden.
Kostenübersicht:
Impressionen vom 30. Mai 2005 (Die Schüler berichten): Die Ruhe vor dem Sturm - Ankunft unseres Bio-LK auf Schloss Moyland.Wir dürfen sogar auf dem Schloss-Gelände kostenlos unsere eigenen Zelte aufbauen und hier übernachten. Mit dem Auto können wir schwerere Materialien einfach zu den Zelten transportieren. Nichts ist wackelig - die Woche hier auf Schloss Moyland haben wir gut durchgeplant. In romantischer Atmosphäre sind unsere Burgfräuleins voll bei der Arbeit. Viele Materialien und Werkzeuge werden uns hier kostenlos zur Verfügung gestellt. Schni, schna, schnapp - Kathi schneidet`s ab. Bevor das Zelt verdunkelt wird, ist es noch ganz hell darin. Kein Plan (e)? Löwengebrüll im Sinnesraum - die LEO findet`s lustig! Ostalgie im Sinnesraum: Wir teilen das Zelt mit einer selbstgebauten Stellwand. Die Jungs üben sich als Heimwerker. Was machen eigentlich die Mädels ...? ... aso, na gut!
Impressionen vom 31. Mai 2005 (Die Schüler berichten): Bevor es los geht, frühstücken wir erst mal gemeinsam. Jeder hat dafür etwas mitgebracht. Die Nutoka scheint besonders beliebt zu sein. Das Wetter wechselt ziemlich oft. Jetzt herrscht zum Glück mal Sonnenschein. Der wird dann auch genutzt, um die Arbeiten im Freien zu verrichten. Es ist schwer vorstellbar, dass das mal gemütliche Sitzgelegenheiten werden sollen! Lea macht Zusatztraining, um sich fit zu halten. Familie Tyssen zeigt auch Interesse an unserem Projekt und bringt leckeren Kuchen für uns mit. Hier wird einmal ein Hörraum entstehen. Ein Podest, auf das später Blumenkästen gestellt werden, wird hier schwarz abgeklebt. Marvin hilft den Mädels beim Bohren. Was für ein Bild! Der Kräutergarten von Schloss Moyland. Robin und Julius Tyssen genießen die Düfte.
Impressionen vom 1. Juni 2005 Frau Annette Theyhsen managet alles. Super! Auch Abwasch muss während unserer Wellness-Arbeitswoche sein. Materialien für den Tastraum - da bekommt man doch schon beim Sehen Lust zu fühlen. Auch Stoffe wollen gefühlt werden. Echt dufte, diese Pflanzen! Auch der Lichtraum soll zum Verweilen einladen. Hier entsteht eine gemütliche Liegefläche, die gerade abgepolstert wird. Ein scharfer Schnitt. Besuch von Herrn Look und Frau Theyhsen
...die Sinnesräume stehen ... |
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